• Odama ist eine Mischung aus Flipper-Action und Echtzeit-Strategie und beileibe kein gewöhnliches Videospiel. Wenn Salvador Dali noch am Leben wäre, würde selbst er das Konzept des Spiels als ein wenig surreal bezeichnen. Dennoch, oder gerade deshalb, ist Yoot Saitos Genre verbindendes Juwel einer der originellsten und unterhaltsamsten Titel, die wir in diesem Jahr gespielt haben.


    Saito ist der geistige Vater des seltsamen Seaman für das Sega Dreamcast. Odama steht diesem Titel natürlich in nichts nach. Das Spiel beginnt feierlich mit Gemälden alter japanischer Krieger und dem Vortrag der Geschichte des gedemütigten Kriegsherrn Lord Yamano ( Hier erfährst du alles Weitere!). Dieser nimmt sich, nachdem er verraten wurde, das Leben und hinterlässt seinen Sohn Kagetora, der nach Rache lechzt. Wer würde bei diesem Anfang wohl an ein Flipper-Spiel denken?


    Das Geschehen in Odama findet ein paar Jahre später statt. Unter der Führung Kagetoras, der mittlerweile selbst ein erfolgreicher Kriegsherr ist, transportiert die Armee die so genannte Ninten-Glocke, ein Glück bringendes Artefakt, durch gefährliches Gelände zum Ziel jedes Levels, während sie von Horden feindlicher Krieger angegriffen wird. Dazu musst du zunächst eine gewaltige Stahlkugel namens Odama abschießen, die durch die Landschaft rumpelt und Soldaten überrollt. Die Odama beeinflusst auch die Spielumgebung, indem sie zum Beispiel Tore öffnet oder Dämme niederreißt. Indem du die gegnerischen Truppen plattwalzt, schlägst du eine Bresche, durch die deine eigenen Soldaten vorrücken können. Doch Vorsicht! Falls die Odama den Bildschirm verlässt, ist deine Mission beendet...


    Die Kamera beobachtet das Spiel aus einer traditionellen Flipper-Perspektive, aber statt Rampen, Bumpern und grellem Neonlicht, findest du hier Hügel und Berge, Täler und Wälder, Flüsse und Schlösser vor, über die die Kugel rollt. Die Odama kann erstaunlich vielseitig verwendet werden, z. B. um Zugbrücken herunterzulassen oder feindliche Katapulte zu zerstören. Du kannst die Odama auch über Power-Up-Symbole rollen, so dass die Kugel deinen Soldaten zeitweilig nichts anhaben kann oder du ein paar wertvolle Sekunden gewinnst.


    Wenn du bestimmte Symbole triffst, die über die Level verteilt sind, gewinnst du sogar neue Moves hinzu, die deinen Truppen auf dem Schlachtfeld verschiedenartige Unterstützung bieten. Eine weitere coole Sache an Odama ist, dass du deine Truppen über das Schlachtfeld steuern kannst, indem du ihnen durch das Nintendo-GameCube-Mikrofon (das übrigens dem Spiel beiliegt) Befehle gibst. Schriller geht's nimmer...


    Die Steuerung erklärt sich von selbst: Du kannst deinen Soldaten befehlen, "Vorwärts!" über das Feld zu laufen, auf den Feind los zu "Stürmen!" oder nach "Links!" oder "Rechts!" auszubrechen, um deine Angriffsrichtung zu ändern. Entscheidend dabei ist, dass du deine Befehle immer wieder ins Mikro sprichst, damit deine Truppe ihnen schließlich folge leistet.


    Grundsätzlich sind in Odama deine Multitasking-Fähigkeiten gefragt - allerdings auf ganz außergewöhnliche Weise. Um die Flipper-Kugel durch die Landschaft zu schießen, musst du gut zielen und treffen, sowie darauf achten, dass deine eigenen Soldaten nicht überrollt werden. Das ist nicht ganz so einfach! Außerdem musst du die Bewegungsrichtung deiner Soldaten immer wieder festlegen. Dabei kannst du schon mal die Konzentration verlieren, so dass der Odama an deinen Flippern vorbeiläuft. Und falls deine Soldaten es verpassen sollten, vor Ablauf des Zeitlimits ihr Ziel zu erreichen, scheitert Kagetoras Rachefeldzug ebenso.


    Wenn du jedoch durchhältst, kannst du ein paar nette Bonuslevel freischalten. Saito selbst hat uns in einem Interview (nur für Mitglieder) verraten, dass es sogar ein Level gibt, welches in der Umgebung spielt, wo sich heute das japanische Nintendo-Hauptquartier befindet. Die Schlachtfelder in Odama verlangen einem schon eine Menge ab, aber es ist lohnenswert, bis zum Ziel eines Levels durchzuhalten, allein um zu erleben, was das nächste Level zu bieten hat.


    Auf den ersten Blick ist Odama eine Fusion aus Konzepten, die nichts miteinander zu tun haben. Aber irgendwie ziehen sich gegensätzliche Elemente wie Flipper-Action, Sprachsteuerung und historische japanische Kriegsführung an. Daraus ist ein Spiel entstanden, das ebenso anspruchsvoll wie interessant ist und nicht zuletzt einen Riesenspaß macht.


    Quelle: Nintendo 23.03.06

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